Die Homöopathie sieht den Ursprung von Krankheit im Spirituellen und nicht im Stofflichen. Gesundheit und Krankheit sind zwei verschiedene Ebenen des Lebens. Beide Bereiche drücken sich durch ihre eigenen individuellen Zeichen aus.

Gesundheit ist ein Zustand von Unbeschwertheit und Harmonie. In diesem Zustand befindet sich der Körper mit allen seinen Organen und deren Funktionen in einer rhythmischen und koordinierten Übereinstimmung mit Geist und Seele. Es herrscht Ruhe, Friede und Freude, und das Individuum ist in der Lage, normal zu denken, normal zu essen und normal zu verdauen; Bewegung und Alltag werden ohne Streß und Schmerz bewältigt. Diesen koordinierten Fluß von Seele zu Geist und Körper kennen wir als Gesundheit, einen Zustand, mit dem sich leben läßt.

Die Lebenskraft ist unser Regulationssystem und für die Aufrechterhaltung dieses ununterbrochenen Flusses verantwortlich. Sie schützt uns vor Krankheit. Unsere Lebenskraft, die einem großen Energiespeicher gleicht, verfügt über genügend Stärke, um außergewöhnlichen Streß, extreme Temperaturen und andere unvorhersehbare Situationen auszuhalten. Solange wir diesen Speicher bewußt immer wieder auffüllen, sind wir in Sicherheit und bleiben gesund. Aber wir Menschen sind berüchtigte Verbraucher, wir verschleißen unsere Batterie, indem wir einen monotonen Lebensstil führen, Ramsch essen und wenig für unseren Körper und unseren Geist tun.

Krankheit ist das sichtbare Ergebnis einer gestörten Lebenskraft. Erst dann werden Bakterien, Viren und andere Sachen zur Bedrohung für den Körper. Eine geschwächte Lebenskraft unterliegt den Angriffen seiner feindlich gesinnten Umgebung und alarmiert uns durch Warnsignale in Form von Symptomen.
Die erste Zerrüttung der Gesundheit findet auf der dynamischen Ebene statt, bevor sie sich auf der stofflichen Ebene zeigt.
Das Leben selbst ist unsichtbar und nur in wahrnehmbaren Gefühlsregungen, Bewegungen und Funktionen des Körpers erkennbar. Krankheit ist nichts weiter als ein veränderter Lebenszustand, der sich ebenso durch veränderte Empfindungen und Funktionen ausdrückt.

Heilung ist nur dann möglich, wenn es uns gelingt, die Lebenskraft zu stärken, welche dann die normalen Funktionen wiederherstellt, was wiederum zu einer Umwandlung des kranken Gewebes in norrnales Gewebe führt. Die Homöopathie glaubt nicht, dass die Entfernung eines Tumors oder eines erkrankten Organs oder eine symptomatische Therapie die dynamische Gesundheit bewirken kann.

Zusammenfassung:
1. Krankheit ist nicht getrennt vom Leben als Ganzes. Sie kommt nicht von aussen, sondern nimmt ihren Beginn im Innersten des Menschen. Krankheit ist eine Ebene, sie ist das Gegenstück zur Gesundheit.
2. Krankheit ist nichts anderes als der veränderte Zustand von Gesundheit, was sich durch verschiedene funktionale und organische Symptome äußert. Symptome sind lediglich Warnsignale für die innere Disharmonie.
3. Heilung ist nur durch die dynamische Unterstützung der Lebenskraft möglich, damit diese sich selbst befreien und die Gesundheit wiederherstellen kann. Homöopathie hält sich streng an diese von der Natur vorgegebenen Prinzipien und verschreibt potenzierte, dynamische Mittel, welche die dynamische Lebenskraft stimulieren.

HEILUNG

Heilung bedeutet nicht einfach Beseitigung lästiger Symptome. Sie bezeichnet die Wiederherstellung des Zustandes vor der Krankheit. Bei jeglicher Forrn von Rückfall können wir nicht von Heilung sprechen. So kann z.B. eine Migräne solange nicht als geheilt erklärt werden, wie die Anfälle wieder auftreten. Oder: Wenn eine Grippe behandelt wurde, verschwinden die Grippe-Symptome, aber der Patient hat keinen Appetit und der Schlaf bleibt gestört.

Heilung kann leicht mit Linderung oder Unterdrückung verwechselt werden. Linderung ist bei unheilbaren oder bei komplizierten Zuständen nötig. Unterdrückung der Krankheit bedeutet, daß die eigentliche Krankheit sich weiter entwickelt. Zuerst ist der Patient froh, dass seine schmerzhaften Symptome verschwunden sind, doch nach einer Weile stellt er fest, dass in anderen, vorher gesunden Körperteilen eine ganze Reihe von Problemen beginnen. Zum Beispiel: Eine Frau wird depressiv, nachdem ihre Tochter nach Amerika ausgewandert ist. Sie kann das Leben nicht mehr richtig genießen. Die erste Störung ist eingetreten. Sie leidet und grübelt in ihrer Vergangenheit. Noch ist die Krankheit unsichtbar. Einige Monate später tastet sie einen Brustknoten. Die angsterregende Diagnose lautet: Krebs. Die Brust wird entfernt, Chemotherapie folgt. Die Patientin wird entlassen mit der Überzeugung, geheilt zu sein. Ihre Gedanken sind aber immer noch bei ihrer Tochter, die Wurzel des Problems ist immer noch faul. Der Krebs war lediglich Ausdruck der erkrankten Wurzel. Man nimmt die gefleckte, geschrumpfte Frucht weg und erwartet, dass der Baum gesundet. Danach kriegt sie Eierstockzysten gefolgt von Asthma und Polyarthritis, und schließlich nimmt die Lebenskraft mit einer massiven Blutung aus einem Aortenaneurysma definitiv Abschied.

Hahnemann lehrt uns, dass die Ursache der Krankheit auf einer dynamischen Ebene in der Lebenskraft selbst liegt. Die Krankheit ist lediglich der Ausdruck der ins Ungleichgewicht geratenen Lebenskraft. Ein homöopathisches Mittel, das nach dem Ahnlichkeitsprinzip verschrieben wurde, ist imstande, die Lebenskraft dynamisch zu stärken und dem Menschen zu einem gesundheitlich dauerhaften Gleichgewicht zu verhelfen

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