In der Homöopathie stellen alle Krankheiten mit Ausnahvon Unfällen und Berufskrankheiten innere Störungen der Lebenskraft dar. Diese Störungen zeigen sich in den äußeren Krankheitssymptomen.
Vier verschiedene Gruppen von Krankheiten können unterwerden:
– 1. Unpäßlichkeiten
– 2. chirurgische Probleme
– 3. pseudo-chirurgische Probleme
– 4. echte oder dynamische Krankheiten

1. Unpäßlichkeiten
Unpäßlichkeiten treten auf als Folge von Abweichungen in der Ernährung oder im gewohnten Tagesablauf. Dadurch entstehen in der Regel einige wenige, harmlose Svmptome, welche norkeiner Behandlung bedürfen und bei vernünftiger Lebensweise resp. Vermeidung der begangenen Fehler von selbst wieder abklingen. So kann es z.B. passieren, dass nach Festessen oder Party-Besuchen an zwei oder drei aufeinanderfolgenden Abenden jemand an dumpfen Kopfschmerzen und Magenbrenzu leiden beginnt. Diese Beschwerden sind verursacht durch Schlafmangel Überessen und reichlichen Alkoholgenuß und werden auch ohne Medikamente rasch wieder vergehen, falls man die Warnung des Körpers verstanden hat und seine Leentsprechend mäßigt.

2. Chirurgische Probleme
Chirurgische Eingriffe sind oft nötig bei Zuständen, welche durch unnatürliche Einwirkungen auf den Menschen verursacht wurden. Im Falle von Verletzungen aller Arten, sei es durch Verälle, Stürze mit Knochenbrüchen oder tiefe Rißquetschwunden, bei größeren Verbrennungen, Schußverletzungen oder schlimmen Schnittwunden, braucht es neben der homöopathischen Behandlung immer auch eine chirurgische Wiederherstellung.
Eine Operation kann z.B. auch im Falle eines Tumors in fortgeschrittenem Stadium nötig werden, welcher Drucksymverursacht. Jeder Tumor, jede Verengung und jede Obwelche nicht auf homöopathische Behandlung an und lebensbedrohlich wird, bedarf eines chirurgischen Eingriffs, so auch gestielte, gedrehte Zysten, Eileiter-Schwangerschaft. Ein großer Nierenstein, der den Abfluß des Harns behindert und durch dessen Rückstau die Niere schädigt, muß mechanisch entfernt werden. Ein Gebärmuttervorfall dritten oder vierten Grades oder ein Leistenbruch, der in Gefahr steht einzuklemmen, eine Eileiterschwangerschaft, braucht oft, aber nicht immer, eine chirurgische Intervention.

Homöopathie wurde in Kombination mit chirurgischen oder zahnärztlichen Eingriffen erfolgreich angewandt. Es hat sich immer wieder gezeigt, dass eine homöopathische Behandvor und nach der Operation die Patienten vor Schock, Schmerzen, Blutungen oder anderen Operationsfolgen bewahkann.
Mehr und mehr Leute leiden unter schlechten Nachwirvon lokalen, regionalen oder vollständigen Narkosen. Homöopathie ist in der Lage, unangenehme Nebenwirkung von Anästhesien zu beheben. Hier bringen die richtigen Globuli oder Tropfen meist rasche Erleichterung. Aber auch Langzeitfolgen wie Gedächtnisschwäche, Orientierungs-Schwierigkeiten, Persönlichkeitsveränderungen oder Depressiokönnen mit Erfolg homöopathisch behandelt werden.

3. Pseudo-chirurgische Probleme
Als pseudo-chirurgisch bezeichnen wir Zustände, welche von der Schulmedizin üblicherweise chirurgisch «behoben» werden, aus ganzheitlicher Sicht jedoch nicht operiert werden dürfen. Wenn beispielsweise ein Magengeschwür operiert wurde und nach eiZeit wieder von neuem auftritt, so zeigt dies deutlich, dass von Beginn weg die Operation nicht die richtige Behandlungsgewesen ist. Würde ein Magengeschwür eine echte Operadarstellen, so dürfte es nachher nicht wieder aufDoch die Magenbeschwerden sind eben ein Ausdruck eiStörung, welche nicht mit dem Skalpell erreicht werden kann.
Ein Kind erkrankt alle paar Monate an Angina. Es hört beschlechter, und die Atmung ist etwas beeinträchtigt, wesdie stark vergrößerten Rachenmandeln herausoperiert werNatürlich verkleinern sich die Mandeln nicht sofort von selbst, aber wenn wir den allgemeinen Zustand des Kindes, seine geGesundheit überdenken, so stellen wir fest, dass es sich in diesem Falle nicht um ein chirurgisches Problem handelt, sondass eine tiefe konstitutionelle Schwäche vorliegt, welche das Kind für die häufigen Infekte empfänglich macht. Mandeln stellen Wächter am Eingang zum Magen-Darm-Trakt dar, weltreu ihren Dienst verrichten. Sie haben nur versucht, die Umwelt zu warnen und das Kind zu schützen, und nun fallen sie dem Messer des Chirurgen zum Opfer. Die Ursache von häufiAnginen kann nicht chirurgisch behoben werden. Unter homöopathischer Behandlung verkleinern sich die Mandeln dann. Warzen, Zysten, Fettgeschwülste usw. sollen weder chirurnoch mit irgendeiner anderen äußerlichen Methode entwerden. Sie sind Signale unseres Körpers und wollen verund nicht zum Verschwinden gebracht werden.
Es gibt viele weitere Zustände, welche nach chirurgischem Eingreifen die Tendenz zu Rückfällen oder erneutem Auftreten zeigen. Es handelt sich dabei immer um pseudo-chirurgische Probleme, welche in Wahrheit Ausdruck konstitutioneller Schwächen sind. Dazu gehören u.a. Polypen, Nieren- und GalVenenthrombosen, Krampfadern, Hämorrhoiden, Stirn- und Kieferhöhlenvereiterungen, Ganglien, Fersensporn, Hallux, Eierstockzysten, wiederkehrende benigne Brustknoten, etc.

Natürlich werden nicht alle Fälle durch Homöopathie ge. Die behandelnden Homöopathen erreichen nämlich ihre individuellen Grenzen, lange bevor die gesamten Möglichkeiten dieser weiten und wunderbaren Methode ausgeschöpft wären. Aber jeder Fall ist eines seriösen Versuches wert. Auch wenn trotz homöopathischer Behandlung eine Operation nicht zu verhinist, so zeigt doch die Erfahrung, dass die Lebenskraft dadie unnatürliche, chirurgische Hilfe besser akzeptiert und Rückfälle oder andere Komplikationen wesentlich seltener wer

4. Echte oder dynamische Krankheiten
a) Akute Krankheiten
Akute Krankheiten haben einen plötzlichen Beginn, einen hefund schnellen Verlauf und verschwinden rasch wieder oder führen zum Tod.
Man kann sie unterteilen in
– individuelle Akutkrankheiten
– epidemische Akutkrankheiten.

Individuelle Akutkrankheiten können ausgelöst werden durch falsche oder verdorbene Nahrung, durch Unterkühlung, Überhitzung, übermäßige Sonnenexposition, Überarbeitung, Erschöpfung, Verlust, Schock, Beleidigung, Frustration, Angst, Wut, Schlafmangel, Naßwerden im Regen, Wetterwechsel, Klimaveränderung etc. etc.
Epidemische Akutkrankheiten werden durch Ansteckung übertragen und befallen immer eine Vielzahl von Personen in derselben Region. Sie treten gehäuft auf in Kriegszeiten, da sie durch Angst, Unsicherheit, unhygienische Verhältnisse, schlechErnährung etc. gefördert werden. Darunter fallen Epidemien von Cholera, Typhus, Malaria, Keuchhusten, Masern usw. Auch in Flüchtlingslagern treten diese Krankheiten typischerweise epidemisch auf.
Andere Formen von Epidemien stellen die üblicheren Krankheiten wie Keuchhusten, Scharlach, Mumps, Grippe etc. dar, welchen die Menschheit von Zeit zu Zeit immer wieder unterworfen ist.

b) Chronische Krankheiten
Chronische Krankheiten können unterteilt werden in
– nicht-miasmatische chronische Krankheiten
– miasmatische chronische Krankheiten.
Miasmatische chronische Krankheiten sind die echten Krankheiten, die  den Patienten lebenslang begleiten, wie z.B. Diabetes mellitus. Ihre Wurzeln liegen tief, ihr Charakter ist behindernd und zerstörend. Sie werden von einer Generation auf die nächste übertragen und sind daher so schwierig auszuEs ist eine Schwäche der Lebenskraft, die als Folge einer von den Ahnen durchgemachten Krankheiten bleibet und weitergegeben wird. Es ist nicht diese Krankheit selbst, die „vererbt“ wird, die Nachfahren erkranken nicht z.B. an Tuberkulose, sondern das veränderte Milieu, das bei einem Menschen die Krankheit erlaubt hat, wird den Nachfahren weitergegeben.

Nicht-miasmatische chronische Krankheiten werden in der Regel durch schlechte Wohn- oder Arbeitsverhältnisse verurEs handelt sich meist nicht um vererbte Auffälligkeiten, sondern die Krankheiten haben sich infolge von anhaltenden, schlechten äußeren Bedingungen entwickelt. Darunter fällt z.B. die Entstehung einer Lungenfibrose oder von Asthma bei Areiner Zementfabrik. Ein anderes Beispiel wäre jemand, der täglich schwere körperliche Arbeit verrichtet und mit der Zeit Rückenprobleme oder Arthrose entwickelt.
Weiter gibt es auch andere, selbst verursachte Krankheiten durch Alkohol- oder Drogenmißbrauch, Folgen von Rauchen oder schlechter Ernährung usw. Die schlimmsten Zustände dieArt ergeben sich aus langjähriger Abhängigkeit von unterdrückenden Medika

Es ist der Homöopathie zu verdanken, dass viele Leute, die von Gehurt an oder irgendwann im Verlauf des Lebens an einer chronischen Krankheit zu leiden beginnen, wieder geheilt werkönnen.
Es gibt vier verschiedene Miasmen: Psora, Sykosis, Syphiund das tuberkulare Miasma. Miasmatische Krankheiten können jedem dieser Miasmen entspringen. Wir unterscheiden einfach-miasmatische Krankheiten, so genannt, wenn sie nur Elemente eines einzigen Miasmas aufweist und komplex-miasmatische Krankheiten, bei der Anteile von zwei, drei oder allen vier Miasmen gleichzeitig vorhanden sind.

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