Die Homöopathie wird auch gerne als «Naturheilkunde» bezeichnet, und zwar nicht, weil viele der Mittel aus Kräutern, Beeren und Mineralien hergestellt werden, sondern weil sie das in der Natur verankerte Gesetz von SIMILIA sowie das Gesetz von Heilung in strenger Übereinstimmung mit der Natur respektiert.

Ungefähr 60-70 % aller homöopathischen Mittel entstammen dem Pflanzenreich. Es sind Mittel wie Aconitum (Eisenhut), Agnus cactus (Mönchspfeffer), Arnica (Bergwohlverleih), Allium cepa (Küchenzwiebel), Euphrasia (Augentrost), Belladonna (Tollkirsche), Thuja (Lebensbaum) usw.
Die ganze Pflanze oder nur Teile davon werden benützt:
– Ganze Pflanze: z.B. Aconitum
– Nur Stiel/Stamm: z.B. Sabina
– Blätter: z.B. Thuja
– Früchte: z.B. Agnus cactus
– Wurzel: z.B. Arnica

Das Tierreich ist eine sehr wichtige Quelle für homöopathische Mittel.
Das ganze Tier oder seine Produkte können zur Herstellung homöopathischer Potenzen verwendet werden. Man soll aber keinen falschen Eindruck bekommen und meinen, die Homöopathie sei anderen Kreaturen gegenüber nicht freundlich gesinnt. Es bedarf so geringer Mengen der Rohsubstanz, dass die aus einigen Bienen oder Spinnen produzierte Urtinktur ausreichend ist, um daraus Potenzen für viele Jahre herzustellen. So war das Gift der ersten Buschmeister -Schlange hinreichend genug, um damit Homöopathen auf der ganzen Welt 30 Jahre lang mit Potenzen zu versorgen.
Einige Mittel aus tierischer Quelle sind:
Apis: Honigbiene. Das Gift wird durch Festhalten der Biene mit einer Pinzette und Entnahme des Giftes aus der Stachelspitze oder aus dem ganzen Insekt gewonnen.
Lachesis: Gift der Buschmeister-Schlange.
Lac caninum: Hundemilch
Cantharis: Spanische Fliege (ganzes Insekt),

Auch aus dem Mineralreich erforschte Hahnemann alle in Frage kommenden Quellen, um auch die schwersten und kompliziertesten Krankheiten angehen zu können. Substanzen, die für den Menschen als giftig oder gefährlich bezeichnet werden, haben sich im potenzierten Zustand als heilsam erwiesen.
Minerale, Metalle, Elemente, organische und anorganische chemische Stoffe bilden einen ungemein wichtigen Bestandteil des homöopathischen Vorrats, um den Kranken zu helfen.
Einige Mittel aus dieser Quelle sind:
Aurum metallicum: Gold, Trituration aus reinem Gold
Argentum nitricum: Silbernitrat
Arsenicum album: Weißes Arsenoxid AS2O3
Mercurius solubilis: Quecksilber
Acidum sulphuricum: H2S04
Sulphur: Element, die gelben Schwefelblüten
Phosphorus: Element Phosphor
Natrium muriaticum: NaCl, gewöhnliches Salz

Die Heilkräfte der Natur finden sich nicht immer und ausschließlich in den schön anzusehenden, gut riechenden oder fein schmeckenden Dingen. Wir Menschen fällen schnell ein Urteil, einiges finden wir schön und annehmbar, anderes wiederum finden wir abstoßend und nutzlos.
Der normale Verstand kann Ungewöhnliches nicht einmal erfassen. Aber wenn wir versuchen, uns aus dem engen Käfig unseres konservativen Verstehens zu befreien, erkennen wir, dass wir viele Möglichkeiten unberücksichtigt gelassen haben. Dank der Homöopathie haben wir gelernt, nach Heilkräften zu suchen, die sich möglicherweise in totem Gewebe oder infizierten Ausscheidungen verbergen, was wir Nosoden nennen.
Lassen Sie sich nicht abschrecken, denn diese Substanzen werden normalerweise in höheren Potenzen verwendet, die frei sind von jeglicher «Ursubstanz». Sie enthalten kein Molekül mehr davon. Sie sind nicht giftig, haben keine Farbe, keinen Geschmack und keinen Geruch. Alles, was Ihnen Ihr Homöopath gibt, sind ein paar Globuli, gesättigt mit dem stark verdünnten und potenzierten Mittel.
Nosoden werden aus Krankheitsprodukten von Tier, Pflanze und Mensch gewonnen.
Tuberculinum (Tuberculinum Koch): Kultur von Tuberkulosebazillen
Carcinosin: Krebsgewebe
Syphilinum (Luesinum): Nosode des Syphilis-Erregers, Treponema pallidum
Medorrhinum: Tripper-Nosode, Neisseria gonorrhoea
Lyssinum (Hydrophobinum): Speichel eines tollwütigen Hundes
Psorinum: Absonderung aus einem Krätzebläschen oder Abschabungen von Pityriasis
Ambra grisea: pathologisches Sekret des Pottwals oder Spermwals

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